Fattori, A. (2023). "Gentle, harmless, worthless records of the most ordinary incidents of travel": Fontane als Autor von Reisetexten in der britischen Presse. In Grenzüberschreitungen in Theodor Fontanes Werk. Sprache, Literatur, Medien, a cura di Claudia Buffagni e Maria Paola Scialdone (pp.191-209). Berlin - Boston : de Gruyter.
"Gentle, harmless, worthless records of the most ordinary incidents of travel": Fontane als Autor von Reisetexten in der britischen Presse
Fattori Anna
2023-12-01
Abstract
Der Beitrag möchte sich mit einem rezeptionsgeschichtlichen Aspekt beschäftigen, nämlich mit ausgewählten britischen Rezensionen hinsichtlich nicht-fiktionaler Texte von Fontane. Lange Zeit hat die Fontane-Forschung gemeint, der Berliner Autor habe so gut wie keine Spuren in der britischen Presse hinterlassen. Erst mit der Digitalisierung vieler englischsprachiger Zeitungen und Zeitschriften wurden Beiträge entdeckt, die zu anderen Ergebnissen geführt haben, denn es ist klar geworden, dass besonders seine englischen und schottischen Reisetexte das Interesse der Presse geweckt hatten. Rezensiert wurden diese in z. T. namhaften Zeitungen – sogar in der Times –, in städtegebundenen Presseorganen (The Glasgow Herald, The Aberdeen Weekly Journal, The Edinburgh Review), sowie in berühmten literarischen Zeitschriften wie Bentley’s Miscellany, in denen schon Charles Dickens und William Thackeray ihre Werke publiziert hatten. Eine biographisch-geographische Grenzüberschreitung hat Fontane allein dadurch vollzogen, dass er von 1855 bis 1859 Korrespondent deutscher Zeitungen in London war. Dieser Umstand erklärt durchaus weitere interessante Entgrenzungen sowohl sprachlicher als auch gattungsbezogener Art – man denke an die Texte der Sammlung Jenseits des Tweed, die zwischen Reportage, Anekdote und Essayismus oszillieren – sowie eine besondere Art der Grenzüberschreitung auf rezeptionsanalytischer bzw. -geschichtlicher Ebene: Um die internationale, transkulturelle Dimension von Fontanes travel literature zu erfassen, ist die Erforschung der englischen Rezensionen von zentraler Bedeutung. Die britischen Rezensenten sehen Fontanes englische Reisetexte aus einer ‚externen‘ Perspektive, die die ‚interne‘ der deutschen Forscher bzw. Kommentatoren ergänzt; aus dem Zusammenspiel dieser beiden Sichtweisen kann die Reiseliteratur des Berliner Autors besser charakterisiert und in den kulturellen Kontext der Epoche eingebettet werden. Aus dem sich lohnenden Vergleich zwischen den im englisch- und deutschsprachigen Raum erschienenen Rezensionen lässt sich ein z. T. neues facettenreiches und widersprüchliches Bild von Fontane als grenzüberschreitendem Autor entwerfen.File in questo prodotto:
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