Pozzo, R. (2015). Nicolai, Friedrich. In M. Willaschek J. Stolzenberg G. Mohr S. Bacin (a cura di), Kant-Lexikon (pp. 1675-1676). Berlin : de Gruyter.
Nicolai, Friedrich
Riccardo Pozzo
2015-01-01
Abstract
Dt. Verleger (1733–1811). Nach vielfältigem Selbst- studium und einer Lehre in Frankfurt kam Nicolai 1752 nach Berlin in die Buchhandlung seines Va- ters zurück, dessen Leitung er 1758 übernahm. 1759–1765 gab Nicolai die Briefe, die Neueste Lit- teratur betre end und 1765–1806 die Allgemeine deutsche Bibliothek heraus, die zu maßgebenden Organen der deutschen Aufklärung wurden. Sie sind das Thema von Nicolais Brief an Kant vom 27. 9. 1773 (vgl. 10:141) und von Kants Antwort an Nicolai vom 25. 10. 1773 (vgl. 10:142) sowie von Kants Antwort vom 26. 2. 1778 (vgl. 10:223). Nicolai unterhielt ein gastliches Haus und war selber Mit- glied mehrerer Gesellschaften, darunter der Ber- liner Mittwochsgesellschaft, an deren Tre en von 1783 bis 1799 er regelmäßig teilnahm. Nicolai be- saß jedoch die seltene Gabe, sich mit den besten seiner Zeitgenossen zu überwerfen. Der Zwist mit Kant entfachte 1794 durch Nicolais komischen Ro- man Geschichte eines dicken Mannes, in welchem die kritische Philosophie grob parodiert wurde. Kant reagierte mit zwei kurzen, kräftigen Bemer- kungen in seinen Druckschriften (vgl. 6:209; 7:60). 1798 setzte Nicolai die Polemik gegen Kant in dem Roman Sempronius Gundibert und in der Vorre- de zu den Neun Gesprächen zwischen Christian Wol und einem Kantianer fort, woraufhin Kant in den zwei ö entlichen Briefen an Nicolai über die Buchmacherei ihn als völlig unwissenden, zu philosophischen Urteilen unfähigen Buchfabri- kanten beschrieb (vgl. → Über die Buchmacherei; 8:431–438). Zuletzt widmete Kant Nicolai folgen- des unverö entlichte Epigramm: „Vacca eine Zan- ge / Forceps eine Kuh / Rusticus ein Knebelspiß / Ein Nebulo bist Du“ (Op. post., 21:119).File in questo prodotto:
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