Aportone, A. (2018). Die Synthesis bei Kant und Strawson. In H.F.K. A. Falduto (a cura di), Kant und seine Kritiker = Kant and His Critics (pp. 391-404). Olms.
Die Synthesis bei Kant und Strawson
Anselmo Aportone
2018-01-01
Abstract
Kant hat Strawson Anregungen und Baumaterial anbieten können, aber ihre metaphysischen Vorträge über die Erfahrung und ihre Möglichkeit sind letztendlich auf zwei unterschiedlichen und getrennten Ebenen geblieben. Beide bemühen sich um eine korrekte und kohärente Beschreibung der Grundstrukturen der Erfahrung; Strawson tut das aus einer durch das Bewusstsein seiner begrifflichen Bedingungen erneuerten empiristischen Perspektive, untersucht aber – wie die Rationalisten – nicht die Möglichkeit der Erfahrung, sondern der Auffassung, die in den Begriffen, die in der Erfahrung exemplifiziert oder verwendet werden, impliziert ist. Er tut das mit der Stimmung eines konservativen Kartographen, der zwar über die Instrumente seines Berufs genau reflektiert, aber damit zufrieden ist, dass die hergestellte Karte und das von ihm gesehene Land zusammenpassen. Von der Frage „auf welchem Grunde beruhet die Beziehung desjenigen, was man in uns Vorstellung nennt, auf den Gegenstand?“ (Brief an Herz vom 21.2.1772) ausgehend, gewinnt Kant den Standpunkt der synthetischen Beziehung von Einheit und Objektivität (A 197/B 242-3). Er folgt dem Beispiel des Geometers und des Naturforschers, die den Gegenstand ihrer Untersuchung nicht bloß klar und deutlich beobachten und beschreiben, sondern begreifen wollen, um am Ende festzustellen, dass sie nur das einsehen können, was sie selbst nach ihrem Entwurfe hervorbringen (B XIII). Von diesem Gesichtspunkt aus kann die Analysis die Synthesis nicht entbehren, da sie diese jederzeit voraussetzt (B 130, A 77/B 103).File in questo prodotto:
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